Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
S. Batbold
verschiebt Reise
Eigentlich wollte
Ministerpräsident S. Batbold am 04. August nach London reisen, um u. a. den
mongolischen Sportlern den Rücken zu stärken.
Wegen der Verzögerung bei der Regierungsbildung und wegen des andauernden
Boykotts der Sitzungen der Großen Staatsversammlung durch seine Partei, die MVP,
legte ihm Präsident Ts. Elbegdorj in einem persönlichen Gespräch offenbar nahe,
seine Reise zu verschieben und aktiv an den Beratungen der Parteien, die seit
Wochen um einen Ausweg aus der Krise ringen, teilzunehmen.
Geplant war, der Präsident nimmt an den Eröffnungsfeierlichkeiten der Spiele in
London teil, der Regierungschef an den Abschlussfeiern. So war es in Peking
gehandhabt worden, als Präsident N. Enkhbayar zu Beginn der Spiele auf der
Ehrentribüne im „Vogelnest" saß und Ministerpräsident S. Bayar gemeinsam mit den
Sportlern nach Ulaanbaatar zurückkehrte.
London 2012. Foto Org.komitee
Silber und Bronze
für mongolische Olympioniken
Der erste Goldmedaillengewinner
der Mongolei bei Olympischen Spielen, Naidangiin Tuvshinbayar, ist auch der
erste Mongole, dem es ein zweites Mal gelang, aufs Siegertreppchen beim
wichtigsten Sportereignis der Welt zu steigen.
Im Judofinale (bis 100 kg) verlor er zwar gegen den Russen T. Chaibulaev, freute
sich aber trotzdem über Silber und die Glückwunschtelegramme von Präsident
Elbegdorj und Ministerpräsident Batbold. Bronze gewannen H. Grol (Holland) und
D. Peters (Deutschland).
Bereits am 30. Juli hatte Sainjargalyn Nyam-Ochir mit der Bronzemedaille im Judo
(bis 73 kg) die 20. Olympiamedaille überhaupt für die Mongolei gewonnen.
Die Boxer könnten in der kommenden Woche die Medaillenausbeute weiter erhöhen.
Der Olympiazweite von Peking P. Serdamba konnte seinen Erfolg von Peking
allerdings nicht wiederholen.
In der Runde der letzten 16 im Halbfliegengewicht wurde er vom Inder D. Laishram
bezwungen.
Vier mongolische Freistilringerinnen und vier Freistilringer greifen in der
nächsten Woche ins Wettkampfgeschehen ein.
Am 12. August will der Marathonläufer B. Ser-Od seine gute Form unter Beweis
stellen.
L. Otgonbayar begibt sich bereits am heutigen Sonntag auf die Marathonstrecke.
Ihre Bestzeit von 2:39:15 Stunden wird für eine vordere Platzierung wohl nicht
reichen.
Vier Jahre Haft für
den MRVP-Vorsitzenden N. Enkhbayar
Das Stadtbezirksgericht Sukhbaatar
hat Expräsident und MRVP-Vorsitzenden N. Enkhbayar wegen Korruption zu vier
Jahren Gefängnis verurteilt.
Seine Mitangeklagten, „Ulaanbaatar Times" – Chef D. Chuluunbaatar, erhielten 2,1
und J. Myagmarjargal, Repräsentant von „Great Global International" in der
Mongolei, 3,6 Jahre.
Ursprünglich waren 8,6, 6,6 und 6,1 Jahre Haft gefordert worden.
Unmittelbar nach Prozessende, am Abend des 02. August, wurden alle drei ins
Untersuchungsgefängnis überführt.
Die Anwälte Enkhbayars kündigten Revisionsanträge an. „Bis dahin bleibt
Enkhbayar in Untersuchungshaft", so Staatsanwalt E. Sagsai.
Die MRVP/MNDP-Fraktion, die Enkhbayar als Shadar Said (stellvertretender
Ministerpräsident) nominiert hatte, berät seit Tagen über das weitere Vorgehen.
Mittlerweile wurden Stimmen laut, die den Eintritt in eine Koalitionsregierung
mit der DP für fraglich halten.
Neuer
Entwicklungsbank-Chef
Auf der außerordentlichen
Kabinettssitzung am 02. August informierten sich die Mitglieder über die
Arbeitsergebnisse der nationalen Entwicklungsbank und ernannten J. Ganbat,
Abteilungsleiter im Finanzministerium, zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Bank.
Er löste den Abteilungsleiter Haushaltspolitik im Finanzministerium B. Batjargal
ab.
Auch an der Spitze der Ulaanbaatar-Eisenbahn soll noch vor der Vereidigung der
neuen Regierung ein Wechsel stattfinden.
Gegen diese Entscheidung des Verkehrsministers wurde Widerspruch laut, bedeutete
dies doch, den turnusgemäßen Wechsel vom mongolischen zum russischen
Chefeisenbahner um ein Jahr vorzuziehen.
Erfolg für Khan
Resources
Das kanadische Bergbauunternehmen
„Khan Resources Inc.", das Interesse an der Ausbeutung der mongolischen
Uranvorkommen im Ostaimag zeigte und bereits Investitionen in Millionenhöhe
tätigte, hat die Mongolei im Januar 2011 vor der UN-Kommission für
internationales Handelsrecht auf die Zahlung von 200 Millionen US-Dollar
verklagt.
Dem Unternehmen sei im Jahr 2010 widerrechtlich die Lizenz entzogen worden,
nachdem Russland und die Mongolei 2009 ein gemeinsames Projekt zur Ausbeutung
der Uranvorkommen im Dornod-Aimag beschlossen hätten.
Am 26. Juli gab die Kommission dem Unternehmen Recht und negierte gleichzeitig
die Möglichkeit der Mongolei, Widerspruch einzulegen.
„Khan Resources" hat auch den russischen Uranproduzenten „Atomredmetzol" auf
Schadensersatz in Höhe von 300 Millionen US-Dollar verklagt.
In diesem Fall ist bisher noch keine Entscheidung gefallen.
50 000. E-Visum
Der dreijährige A. Tamir konnte am
31. Juli aus der Hand von Botschafter P. Schaller das 50 000. Visum für
Deutschland entgegen nehmen.
Gemeinsam mit seinen Eltern wird er noch in diesem Jahr nach Deutschland reisen.
Botschafter P. Schaller freute sich, von Jahr zu Jahr würden mehr Mongolen nach
Deutschland reisen wollen.
Allein in diesem Jahr seien 10 000 Visaanträge gestellt worden und immer weniger
würden abgelehnt.
Seit 2004 werden die Visa in elektronischer Form ausgegeben.
Erntebeginn am 15.
August
Wegen des günstigen Wetters mit
ausreichend Regen in den Anbaugebieten erwarten die Verantwortlichen im
Landwirtschaftsministerium eine noch bessere Ernte als im vergangenen Jahr.
490 000 Tonnen Getreide, 200 000 Tonnen Kartoffeln und 110 000 Tonnen Gemüse
sollen ab dem 15. August, dann beginnt landesweit die Ernte, die Scheuern
füllen.
Bronzemedaille für
mongolischen Mathematikstudenten
Bei der 19. Internationalen
Mathematikolympiade der Studenten vom 25. Juli bis zum 01. August in Blagoevgrad
(Bulgarien) gewann der Student an der Mongolischen Staatsuniversität B. Ganbat
eine Bronzemedaille. Lediglich ein Punkt fehlte ihm zu Silber.
Insgesamt beteiligten sich 316 Studenten aus 47 Ländern am Wettbewerb.
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Last Update: 04. Januar 2024