Regierungssitzung
Am 29. Juli nehmen die
Regierungsmitglieder ihre Arbeit nach der Sommerpause wieder auf.
Jeder Montag ist ab sofort Informationen und Erklärungen für die Öffentlichkeit
über die Regierungsarbeit vorbehalten.
„Transparency
International" 2013
Den Ergebnissen des Globalen
Korruptionsbarometers von International Transparency 2013 zufolge sind 86
Prozent der Mongolen der Meinung, dass Korruption im öffentlichen Sektor ein
ernstes Problem darstellt.
Befragt worden waren 114 000 Bürger in 107 Ländern.
Die Mongolei gehörte mit einem Wirtschaftswachstum von 12,3 Prozent (laut IWF)
zu den 2012 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt.
Gleichzeitig befürchtet USAID, die weitverbreitete Korruption könnte die
Wirtschaft- und Demokratieentwicklung zunehmend negativ beeinflussen.
Trotzdem war weniger als die Hälfte der befragten Mongolen der Meinung, die
Korruption in ihrem Land hätte in den letzten zwei Jahren zugenommen - im
Vergleich zu 53 Prozent im Weltdurchschnitt.
Sukhbaatarplatz vor der Fertigstellung des Chinggis-Komplexes an der Nordseite
Namensänderung für
zentralen Platz der Hauptstadt
Der Gouverneur und Bürgermeister
der mongolischen Hauptstadt E. Bat-Uul hat die Umbenennung des
Sukhbaatar-Platzes in Chinggis-Khaan-Platz verteidigt.
Die Stadt habe das Recht, Straßen und Plätze umzubenennen. Die Umbenennung sei
auch kein Ausdruck von Geschichtsvergessenheit. Chinggis Khaan nähme als
Begründer des mongolischen Staates eine herausragende Stellung in der
mongolischen Geschichte ein, sei ein Symbol für die Einheit des mongolischen
Volkes.
Die Idee, den Platz umzubenennen, sei nicht neu. Spätestens seit 2006, als der
Chinggis-Khaan-Komplex vor dem Regierungsgebäude fertiggestellt war, sei beklagt
worden, Denkmal und Name des Platzes passten nun nicht mehr.
Kritik kam dennoch, auch von Künstlern und natürlich von der MVP.
Die ursprüngliche Namensgebung des Platzes beruhe auf einem Beschluss von
Regierung und Volkskhural zurück, das Sukhbaatardenkmal in der Mitte des Platzes
sei Symbol für den Beginn der Neuzeit in der Mongolei, für die Erringung der
politischen Unabhängigkeit von China.
Auch die Enkelin Sukhbaatars G. Sukhjargalmaa äußerte sich ablehnend. Nicht nur
die Leistung ihres Großvaters, sondern die ganzer Generationen, die für die
Unabhängigkeit der Mongolei gekämpft hätten, würde mit Füßen getreten.
Der Generalsekretär der MVP, G. Zandanshatar, erklärte, der Sukhbaatarplatz
gehöre zum Territorium des Regierungspalastes, die Ulaanbaatar-Stadtverwaltung
hätte keine Befugnisse über den zentralen Platz. Er forderte die Rücknahme des
Beschlusses.
MVP-Delegation zu Besuch in der Demokratischen Volksrepublik Korea
Auf Einladung der Partei
der Werktätigen der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) reiste eine
MVP-Delegation unter Leitung des Fraktionsvorsitzenden N. Enkhbold am 24. Juli
nach Pjöngjang.
Der Delegation gehören weitere Mitglieder der Großen Staatsversammlung sowie der
Sekretär für Auslandsbeziehungen der Partei D. Tsogtbaatar an.
Neben der Teilnahme am Arirang-Festival werden die Delegationsmitglieder
Gespräche über die Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien und die Situation auf
der koreanischen Halbinsel führen.
Mongolische Staatsbank - Mongolbank
Zusammenlegung
Spar- und Mongolbank
Auf Beschluss der Mongolbank in
Absprache mit der Regierung wird die Sparbank (Khadgalamjiin Bank) ab dem 23.
Juli mit der Mongolbank zusammengelegt.
Alle 503 Filialen werden weitergeführt, auch für die Spareinlagen der Bürger
bestehe keine Gefahr.
Die Sparbank gehörte zu den fünf größten Banken der Mongolei.
Ihre Auflösung sei nötig geworden, da der einzige Aktionär der Bank Konkurs
anmelden musste.
Sparbank
Nordkoreanische
Arbeitskräfte in der Mongolei
Mongolische Medien meldeten am 26.
Juli, sich berufend auf eine Information der (südkoreanischen)
Nachrichtenagentur Yonhap am 25. Juli (es handelt sich nicht um eine
nordkoreanische Presseagentur wie in den mongolischen Medien gemeldet), 1
750 Arbeitskräfte aus Nordkorea würden im Bauwesen und beim Straßenbau in der
Mongolei eingesetzt werden und dafür monatlich zwischen 600 und 700 USD
verdienen. Damit würde eine Vereinbarung zwischen Nordkorea und dem
Arbeitsministerium der Mongolei umgesetzt.
In derselben Meldung (bei Yonhap) hieß es, in der Mongolei arbeiteten zudem 5
976 Chinesen, 528 Russen, 428 US-Bürger und 414 Vietnamesen als
Vertragsarbeiter.
Strompreiserhöhung
Die Energiebehörde hat zum 05.
August dieses Jahres eine Erhöhung der Strompreise zwischen 15 und 30 Prozent
beschlossen.
Unter anderem erhoffen sich die Verantwortlichen durch diese Maßnahme, die
Verbraucher zum Stromsparen zu motivieren.
Für Kunden in festen Wohnungen und in den Gervierteln, die bis 150 kWh
verbrauchen, kostet die kWh zukünftig 79 Tugrug, wer mehr verbraucht, muss 96
Tugrug pro kWh bezahlen.
Bisher waren es in den festen Wohnungen 74 Tugrug pro kWh und in den Gervierteln
71.
Außerdem wird ein Basistarif eingeführt: 3 000 Tugrug monatlich für Wohnungen
bis 40 m2, 5 000 Tugrug bis 80 m2 und 10 000 Tugrug
monatlich für eine Wohnung über 80 m2.
90 Jahre Khan
Khentii
Am 26. Juli begannen auf dem
Chinggis-Khaan-Platz mit Kranzniederlegungen die Feierlichkeiten aus Anlass des
90-jährigen Gründungsjubiläums der Khan-Khentii-Region, des ehemaligen
Setsen-Khan-Aimags.
Ein erster Höhepunkt war die Einweihung eines Denkmalkomplexes, das den aus der
Region stammenden neun Landesmeistern im traditionellen Ringen gewidmet ist.
Der frischgebackene Landeshabicht (Ulsyn Khartsaga), Judoolympiasieger N.
Tuvshinbayar, schaffte es beim Jubiläumsringkampf bis in die fünfte Runde.
Inzwischen wird jedoch auch vorsichtige Kritik am Feiermarathon geübt.
Vier Aimags (Zavkhan, Tuv, Khentii, Arkhangai) begingen ihr 90-jähriges
Gründungsjubiläum, von den 330 Sums würden ebenfalls einige Jubiläen zu feiern
haben, hinzu kämen Schul- und sonstige Jubiläen, die insgesamt Milliarden Tugrug
und jeweils mehrere Arbeitstage kosteten.
1. Reihe Mitte Prof. O. Lattimore, l. Dr. Klaus Bormann. IV. Internationaler
Mongolistenkongress 1982 in Ulaanbaatar
Owen-Lattimore-Gedenkvorlesungsreihe
Die Mongolische
Staatsuniversität Ulaanbaatar hat eine Vorlesungsreihe ins Leben gerufen, die
nicht nur die Erinnerung an einen außergewöhnlichen Wissenschaftler und
Hochschullehrer wach halten, sondern darüber hinaus der Verbreitung der
aktuellen Forschungsergebnisse der internationalen Mongolistik dienen soll.
Prof. Owen Lattimore, geboren 1900 in Washington, gestorben 1989 in Providence
(US-Bundesstaat Rhode Island), Sinologe, Mongolist, Geograph, Anthropologe und
Journalist war 1969 als erstes ausländisches Mitglied in die AdW der Mongolei
aufgenommen worden.
Der treue Freund der Mongolei und der Mongolen habe sich stets für die
Unabhängigkeit des Landes eingesetzt, zudem gelte er als Vater der Mongolistik
und der Zentralasienstudien in den USA und Großbritannien.
In den 50-er Jahren gehörte er zu den Verfolgten der Mc McCarthy-Ära, musste
sich in fünf Verfahren wegen Meineids verantworten, das letzte wurde 1955
eingestellt.
Die erste Vorlesung im Audimax der Staatsuniversität hat am 25. Juli Prof.
Nicola die Cosmo vom Institute for Advanced Study Princeton (USA) gehalten. Sein
Thema: "Owen Lattimore, Klimaveränderungen und die Entstehung des mongolischen
Weltreichs. Naturdeterminismus oder Ressourcendetermination?
Erstes
Internationales Kinofestival in Ulaanbaatar
Unter dem Namen „Ulaanbaatar"
findet vom 03. bis zum 10. Oktober das erste internationale Kinofestival in der
Mongolei statt.
Ihre Teilnahme zugesagt haben bisher 20 Regisseure, Produzenten und Schauspieler
aus Asien, Europa und Amerika.
Feierlich eröffnet wird das Festival am 04. Oktober mit einem mongolischen
Spielfilm im „Tengis-Kino" auf dem Platz der Unabhängigkeit in Ulaanbaatar.
Bis zum 26. August haben die mongolischen Kinoschaffenden die Möglichkeit, ihre
Filme einzureichen. Am 01. September wird der Name des Siegerfilms verkündet
werden.
„Mongolische
Klöster und Tempel zu Beginn des 20. Jahrhunderts"
So lautet das Thema einer
Ausstellung mit Fotos mongolischer Klöster und Tempel, die am 22. Juli in der
Blue Moon Art Gallery in Ulaanbaatar eröffnet wurde.
Es ist die erste vom Gandankloster organisierte Ausstellung.
Die etwa 80 Fotos zeigen Gebäude, Szenen aus dem Klosterleben und Mönche beim
Verrichten religiöser Handlungen oder im Alltag.
Die Fotos sind oftmals das einzige, was von den 1937 während der kommunistischen
Herrschaft zerstörten Klöstern der Nachwelt geblieben ist.
Die internationalen Teilnehmer am 13. Internationalen Tibetologenkongress
gehörten zu den ersten Besuchern.
„Wollen Sie mehr über die verlorenen Klöster, Tempel und die ermordeten Lamas
erfahren, ist Blue Moon der geeignete Ort", so ein Kongressteilnehmer.
Die Ausstellung war bis zum 28. Juli zu besichtigen.
„Deeltei Mongol"
reif für das Guinness Buch der Rekorde
15 000 Mongolen beteiligten sich
in diesem Jahr am 8. Festival „Mongolen im Deel". Vor sieben Jahren waren es
gerade 200.
Vier Kameras auf dem gerade von Sukhbaatar- in Chinggis-Khaan umbenannten Platz
dokumentierten das Geschehen für die Guinness-Buch-Jury.
Das Festival war gleichzeitig die erste große Veranstaltung auf dem
Chinggis-Khaan-Platz.
In zwei bis drei Wochen hoffen die Veranstalter, ein positives Ergebnis zu
bekommen.
144. HIV-Infektion
Das Nationale Zentrum zur
Behandlung von Infektionskrankheiten hat im Juli die 144. HIV-Infektion in der
Mongolei registriert.
Das sind sechs mehr als im Mai dieses Jahres.