Kommunalwahlen
2016
Nachdem
die örtlichen Wahlkommissionen die vorläufigen Ergebnisse der Wahlen zu den
Bürgerversammlungen der Sums und Duuregs am 19. und 23. Oktober an die Zentrale
Wahlkommission weitergeleitet hatten, hat diese am 24. Oktober die
Öffentlichkeit über erste Ergebnisse informiert.
Die zusätzlichen Wahlen am 23. waren notwendig geworden, weil die
Wahlbeteiligung am 19. Oktober in einigen Wahlkreisen auf dem Land und in
Ulaanbaatar die 50-Prozent-Hürde verfehlt hatte.
Nach dem 2. Wahlgang hatte sich die Wahlbeteiligung auf dem Land auf 63,2
Prozent, in Ulaanbaatar auf 56 Prozent, landesweit auf 60,1 Prozent erhöht.
Wegen des Gleichstands bei den Wählerstimmen für 117 Kandidaten, Ulaanbaatar war
hier nicht betroffen, waren für den 29. Oktober in den betroffenen Wahlkreisen
Wiederholungswahlen angesetzt worden.
Nach Angaben der ZWK ergab sich folgende Sitzverteilung: In 217 von 331 Sums
gewann die MVP die Mehrheit der Mandate, in 102 Sums gewann die DP, in elf Sums
des Tuv-Aimags hat das DP-MRVP-Wahlbündnis gewonnen und im Undurshil-Sum im
Mittelgobi-Aimag gingen neun von 15 Sitzen an unabhängige Kandidaten.
In sechs Duuregs in Ulaanbaatar gewann die MVP (in Baganuur und Bagakhangai
gewann sie alle 25 bzw. 17 Mandate), in drei Duuregs gewann die DP (Sukhbaatar –
19 von 35, Bayanzurkh – 22 von 41 und Bayangol – 31 von 41 Mandaten).
In Bayanzurkh gibt es allerdings noch Streit um die endgültige Sitzverteilung.
Der Vorsitzende der Wahlkommission des Stadtbezirks hat sechs Kandidaten der DP
von der Liste gestrichen. Sie hätten Bargeld an die Wähler verteilt.
Programm zur
Überwindung der Wirtschaftskrise
Am 28. Oktober hat Finanzminister
B. Choijilsuren den Programmentwurf sowie verschiedene Gesetzentwürfe zur
Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise dem Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung M. Enkhbold überreicht.
Das Programm umfasst 60 Maßnahmen zur Stabilisierung der makroökonomischen
Bedingungen, für mittelfristige Umstrukturierungen der Wirtschaft, für mehr
nachhaltiges Wirtschaftswachstum und zur Verringerung der Schuldenlasten.
2017 erwartet der Finanzminister ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent durch
Stabilisierung der makroökonomischen Bedingungen und mehr Ausgewogenheit
zwischen Geld- und Haushaltspolitik.
Laut seines Programms rechnet Choijilsuren mit einem Wirtschaftswachstum von 5,1
Prozent 2018 und 7,1 Prozent 2019.
Erreicht werden soll dies durch Reduzierung der Transportkosten der
Bergbauindustrie sowie die Verbesserung bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit von
Exportgütern sowie eine Steigerung des Exports von Nichtbergbaugütern.
Die Umsetzung des Programms könnte zu einer Erhöhung des produzierenden Gewerbes
um 6,3 Prozent zwischen 2017 und 2019 und mehr als zehn Prozent ab 2019, die
Schaffung von 20.000 Arbeitsplätzen jährlich beitragen.
Dadurch könnte die Arbeitslosigkeit unter acht Prozent Ende 2019 sinken.
Mit Hilfe des Programms soll der Export 5,4 Milliarden USD, der Import 5,5
Milliarden erreichen, die direkten Auslandsinvestitionen zwei bis drei
Milliarden USD jährlich.
Gender Gap
2016
Im Bericht des
Weltwirtschaftsforum zur Gleichheit der Geschlechter 2016 kommt die Mongolei in
allen vier Kategorien zusammen (Gesundheit und Überlebenschancen, Bildung,
politische Teilhabe und wirtschaftliche Chancen) mit 0,705 Punkten auf Platz 58
unter 144 Ländern.
Das ist gegenüber dem Vorjahr eine leichte Verschlechterung um zwei Plätze.
Besonders gut schneidet die Mongolei bei den Kriterien Bildung (0,99 Punkte
sowie Gesundheit und Überlebenschancen (0,98) ab.
Den ersten Platz belegt wie in den Jahren zuvor Island.
Hier sei die Lücke zwischen den Geschlechtern zu 87 Prozent geschlossen.
Finnland und Norwegen folgen auf den Plätzen.
Deutschland liegt auf Platz 13.
Globaler
Wettbewerbsindex 2016
Im bereits im September
veröffentlichen Wettbewerbsindex des Weltwirtschaftsforums belegt die Mongolei
unter 140 Ländern mit 3,8 von sieben Punkten Rang 102.
Den ersten Platz nimmt zum achten Mal in Folge die Schweiz (5,8 Punkte) ein, auf
den Plätzen folgen Singapur und die USA.
Deutschland verschlechterte sich vom vierten auf den fünften Platz.
Das jährliche Ranking erfolgt nach 12 Kriterien, darunter staatliche
Rahmenbedingungen für Unternehmen, Bildungswesen oder Finanzpolitik.
„Tag des Nationalen
Stolzes"
Einem Erlass von Präsident Ts.
Elbegdorj zufolge wird der Geburtstag Chinggis-Khaans (1162-1227) in jedem Jahr
als „Tag des Nationalen Stolzes" begangen und ist in den Kalender als
offizieller arbeitsfreier Feiertag aufgenommen worden.
Nach jahrelangem Streit über das Geburtsdatum des Staatsgründers und „Mann des
Jahrtausends", legten sich die Wissenschaftler auf den ersten Tag des ersten
Wintermonats fest.
In diesem Jahr fällt dieser Tag auf den 31. Oktober.
Die meisten Handelszentren und Märkte bleiben geschlossen, der Verkauf
alkoholischer Getränke ist untersagt.
Alle Grenzübergänge Richtung China bleiben geschlossen.
Am 31. werden 128 Landes- und Aimagmeister im traditionellen Ringen um den Sieg
beim Geburtstagsturnier im Ringerpalast in Ulaanbaatar kämpfen.
Bereits am 28. Oktober hat Präsident Ts. Elbegdorj die internationale
Kalligraphie-Ausstellung „Schrift des Ewigen Himmels" in der Kunstgalerie
eröffnet.
An der Veranstaltung nahmen unter anderem der Minister für Bildung, Wissenschaft
und Kultur J. Batsuuri, der Kulturbotschafter der Mongolei und Verdiente Lehrer
Sh. Choimaa sowie Abgesandte aus der Inneren Mongolei, Burjatien und Kalmückien
teil.
In seiner Festrede erklärte Präsident Elbegdorj, „Der höchste Stolz des
mongolischen Volkes ist das kulturelle Erbe der Mongolen".
Er überreichte dem mongolischen Künstler E. Ankhbayar die Auszeichnung für das
„Beste Werk", der Teilnehmer aus der Inneren Mongolei Baatar wurde für die
kunstvolle Gestaltung der „Geheimen Mongolischen Geschichte" geehrt.
Die Ausstellung kann noch bis zum 01. November besucht werden.
Der Eintritt ist frei.
Schildkrötenstele in Ulaanbaatar
377 Jahre
Ulaanbaatar
Der „Grundstein" für die
Hauptstadt der Mongolei wurde im Jahr 1639 mit der Inthronisierung des Sohnes
des Tusheet-Khans Zanabazar als Oberhaupt der lamaistischen Kirche in der
Nordmongolei gelegt.
Diese „Grundsteinlegung" erfolgte eigentlich in der Nähe des
Shireet-Tsagaan-Sees im Burd-Sum des heutigen Uvurkhangai-Aimags.
Hier wurde die Prachtjurte des ersten Jabzundamba Khutagts aufgestellt, nach 28
Ortswechseln und fünf Namensänderungen fand der Hof des Kirchenfürsten seinen
festen Sitz im Gebiet des heutigen Ulaanbaatars und entwickelte sich schnell zum
kulturellen, wissenschaftlichen und politischen Zentrum des Landes.
Am 29. Oktober legten der Regierende Oberbürgermeister S. Batbold und der
Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Blumen und Kränze am
„Schildkrötendenkmal" im Herzen Ulaanbaatars nieder.
Maamuu-Nash-Ir-Denkmal
60 Jahre „Komm‘ zu
mir, Kindlein"
Das Kinderlied „Maamuu nash ir"
(Kindlein oder Kindchen komm‘ zu mir), nach einem Gedicht von Ch. Lkhamsuren,
die Musik stammt von Staatspreisträger D. Luvsansharav, feiert in diesem Jahr
seinen 60. Geburtstag.
Zur Feier dieses Jubiläums waren alle Kindergartenkinder des Landes aufgerufen,
dieses überaus beliebte Kinderlied am 25. Oktober, 11:00 Uhr, gemeinsam zu
singen.
Am 2011 errichteten Denkmal zu Ehren des Liedes vor dem Kinderpalast in
Ulaanbaatar legten Vertreter der Stadtverwaltung, Musikstudenten und Angehörige
von D. Luvsansharav Blumen nieder.
Im Rahmen der Zeremonie sangen Staatspreisträgerin V. Dolgor und ein
Kinderquartett das Lied gemeinsam.
Jahrestagung der
DeMoGe
Die Mitgliederversammlung und
Jahrestagung der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft (DeMoGe) findet am 26.
November im Café im Haus MIGRApolis in Bonn statt.
Auf dem Vortragsprogramm stehen Berichte über kommunalpolitische
Partnerschaftsprojekte mit der Mongolei (Baruth/Mark und Murun sowie Schönefeld
und dem Bayangol-Duureg in Ulaanbaatar).
Außerdem wird der Film „Der Sohn der Mongolei" aufgeführt.
Ulrike Gonzales von der Uni Bonn wird simultan übersetzen.
„Der Sohn der Mongolei" entstand 1936 in Kooperation mit Russland und war der
erste Spielfilm der Mongolei.
Erst ein Jahr zuvor war das erste Filmstudio in der Mongolei errichtet worden.
Gan-Erdene Tsend
Gan-Erdene
Tsend-Ausstellung
Das Generalkonsulat
der Mongolei in Frankfurt am Main unter Leitung von Generalkonsul h. c. Dirk
Pfeil und die Galerie Ulrich Gering haben gemeinsam eine Ausstellung des
mongolischen Malers Gan-Erdene Tsend organisiert.
An der Eröffnung am 20. November werden der Künstler und der Botschafter der
Mongolei in Deutschland S. E. Ts. Bolor zugegen sein.
Die Ausstellung ist bis zum 21. Januar 2017 geöffnet.
Ort: Textorstraße 91, 60596 Frankfurt a. Main
Öffnungszeiten: Di. – Fr. 14-19:00 Uhr, Sa. 11-16.00 Uhr.
Für einen ersten Überblick können s. a.
www.galeriegering.de
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann