Präsident Battulga
im Interview mit „Tass"
Einen Monat nach seinem
Amtsantritt hat Präsident Kh. Battulga dem Journalisten der russischen
Nachrichtenagentur „Tass" Aleksei Selischev ein Interview gegeben.
Battulga nahm Stellung zu den Prinzipien der Außenpolitik der Mongolei, die Lage
des Landes in Asien mit der Besonderheit von den zwei Großmächten China und
Russland umgeben zu sein.
Durch Russland grenzen wir an Länder Europas, durch China an Länder Asiens.
In nächster Zukunft werde ich unseren beiden Nachbarländern einen offiziellen
Besuch abstatten.
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Nachbarländern biete
Entwicklungsmöglichkeiten. Zoll- und Handelstarife bedürfen weitreichender
Änderungen.
Mit China verbindet uns eine umfassende strategische Partnerschaft, mit Japan
und Indien eine strategische Partnerschaft, mit Südkorea eine umfassende
Partnerschaft.
Battulga hofft auf eine Erweiterung der mongolisch-russischen Zusammenarbeit zum
beiderseitigen Vorteil vor allem in den Bereichen Verteidigung, Landwirtschaft,
Infrastruktur und Tourismus.
Präsident Battulga kündigte seine Teilnahme am Wirtschaftsforum in Wladiwostok
an.
Es wird meine erste Auslandsreise sein.
Am Rande des Forums werde ich Gespräche mit dem russischen Präsidenten W. Putin
sowie anderen Staats- und Regierungschefs Nordostasiens führen.
http://tass.com/world/960777
Regierungssitzung Foto news.mn
Wintervorbereitung
2017/18
Auf einer Beratung zur Umsetzung
der Regierungsbeschlüsse zur Vorbereitung auf den Winter 2017/18 in der
Landwirtschaft am 18. August in Ulaanbaatar nahmen neben den
Regierungsmitgliedern Vertreter der Ulaanbaatar-Stadtverwaltung, der Aimags,
Sums und Duuregs teil.
Im Mittelpunkt standen eine verbesserte Kooperation zwischen den Ministerien und
den Aimags, Pläne zur Vermeidung von Viehverlusten, die Deckung des Bedarfs an
Nahrungsmitteln für die Bevölkerung unter schwierigen Wetterbedingungen.
Staatsminister und Chef der Regierungskanzlei J. Munkhbat erinnerte an die
schwierigen Frühjahrs- und Sommerverhältnisse für die Landwirtschaftsproduktion.
20 Prozent des Territoriums waren von Dürre beeinflusst, 50 Prozent durch
Trockenheit.
Es würden weniger Gemüse, Kartoffeln, Getreide und Futterpflanzen geerntet, die
Tiere konnten nicht genügend Gewicht zulegen, Viehkrankheiten hätten zugenommen.
Die Viehhalter in den besonders betroffenen Regionen bereiteten sich auf
Ausweichweidelager in anderen Sums oder Aimags, auf entfernten Weiden vor.
Dafür müssten die entsprechenden Vereinbarungen getroffen werden (Schulen,
Kindergärten, Gesundheitsbetreuung, Energieversorgung).
Die Regierung tritt
nicht zurück
Auf der Sitzung des Führungsrates
der MVP am 17. August erklärte der Chef der Regierungskanzlei J. Munkhbat,
bezüglich des „60-Milliarden-Tugrug-Problems" sei ein Gerichtsverfahren
eingeleitet worden. Ein abschließendes Urteil sei noch nicht gefallen, deshalb
könne er aktuell keine näheren Aussagen zu diesem Problem treffen.
Die MVP-Konferenz sei für den 10. September einberufen worden.
Es gäbe zudem keinen Grund für einen Rücktritt der im Ergebnis der Wahlen zur
Großen Staatsversammlung 2016 gebildeten Regierung sowie der gewählten Aimag-,
Sum- und Duuregverwaltungen in Folge der verlorenen Präsidentschaftswahlen im
Juni dieses Jahres.
EU eröffnet
Vertretung in Ulaanbaatar
Außenminister Ts. Munkh-Orgil ist
von der Regierung beauftragt worden, das Abkommen über die Eröffnung einer
Ständigen Vertretung der EU in Ulaanbaatar zu unterzeichnen.
Die EU plant, die Entsendung ihres Repräsentanten oder ihrer Repräsentantin in
Ulaanbaatar im September 2017.
Ab Januar 2018 soll die Vertretung ihre Arbeit aufnehmen.
Rekultivierung
gefordert
Die Ministerin für Umwelt und
Tourismus D. Oyunkhorol, der Minister für Bergbau und Schwerindustrie Ts.
Dashdorj und der Regierende Bürgermeister von Ulaanbaatar S. Batbold erhielten
in der Regierungssitzung am 17. August den Auftrag, für die Umsetzung der
Resolution zu den Aktivitäten im Mikrobergbau zu sorgen.
In diesem Zusammenhang wurde von den Verwaltungen der Aimags Arkhangai, Bulgan,
Darkhan-Uul, Tuv und Selenge gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, damit illegal
nach Gold schürfende Bürger in Tsenkher, Buregkhangai, Sharyn-Gol, Zaamar bzw.
Yeroo und Khuder ihre Tätigkeit einstellen und eventuell für eine Umsiedlung zu
sorgen.
Die von den illegalen Bergbauaktivitäten verursachten Schäden an den Forst- und
Wasserressourcen in diesen Gebieten ließen keinen anderen Ausweg zu.
Das Bergbauunternehmen „Rich Munkh", das im Yeroo-Sum im Selenge-Aimag illegal
eine Goldmine betrieben hatte, soll für die enormen Umweltschäden, die der
Betrieb verursacht hat, haftbar gemacht werden.
24. Schule im Bayangol-Duureg
Wirtschaftskrise
hin oder her, erhöht unsere Gehälter!
Mit dem Ziel, eine Erhöhung der
Lehrergehälter zu erreichen, wurde am 10. August ein „Komitee auf Zeit"
gegründet.
Bisher sollen es bereits 30.000 Mitglieder zählen.
Noch vor dem 01. September sollen die Mindestlehrergehälter auf 1,6 Millionen
Tugrug erhöht werden, lautet die Forderung an die Regierung.
Sollte dieser Forderung nicht entsprochen werden, würde zu einem unbefristeten
Streik aufgerufen, erklärte die Generalmanagerin des Komitees N. Munkhtuya,
Lehrerin an der 40.Schule im Bayangol-Duureg.
Der bisherige Mindestverdienst von 545.000 Tugrug soll auf 1,6 Millionen erhöht
werden.
Den Verweis auf die schwierige Wirtschaftslage der Mongolei kontert Munkhtuya
mit dem Hinweis, die Wirtschaftslage des Landes sei ihnen erst einmal egal.
Die in die Regierung gewählten Personen sollten ihre Arbeit tun. Könnten sie das
nicht, müssten sie zurücktreten.
Die Lehrer dürften jedenfalls nicht fortwährend durch niedrige Gehälter für die
Krise bestraft werden, sondern eher die „Oberen", die die durch die Ausbeutung
der Naturreichtümer selbst immer reicher werden.
Der Direktor von „Erdenet" verdiene 27 Millionen Tugrug. Wir müssen mit 200 bis
300 Dollar zurechtkommen.
Die Regierung habe kein Recht, die Lehrer mit Hinweisen auf die allgemeine
Wirtschaftslage oder mit dem Satz „Denkt doch an die Kinder" unter Druck zu
setzen.
Wir werden kämpfen, bis unsere Gehälter erhöht werden.
Lange genug haben wir unter äußerst schwierigen Arbeitsbedingungen und niedrigem
Verdienst gelitten, so N. Munkhtuya zum Abschluss des Pressegesprächs in
Ulaanbaatar.
Bauen im Gerviertel
Wohnungsindex
Ulaanbaatar
Die Mongolbank hat im Juli die
Öffentlichkeit über den „Wohnungsindex" 2017 informiert.
Zusammengestellt hatte ihn das Unternehmen „Tenkhleg Zuuch".
Der Index basiert auf Untersuchungen, in die 4.918 neue und alte Wohnungen, die
auf dem Ulaanbaatar-Wohnungsmarkt gehandelt werden, einbezogen worden sind.
Danach sind die Wohnungspreise in den vergangenen Monaten insgesamt
zurückgegangen.
Im Mai wurde ein Rückgang von 4,7 Prozent konstatiert, im Juni ein leichter
Anstieg, im Juli erneut ein Rückgang.
Im Vergleich zu Juli 2016 sind die Preise für Wohnungen um 1,16 Prozent
gesunken.
Im Juli kostete eine Zwei-Zimmer-Altbauwohnung durchschnittlich 72,7 Millionen
Tugrug, der Quadratmeterpreis einer Neubauwohnung betrug durchschnittlich 2,2
Millionen Tugrug.
Chingeltei-Duuregverwaltung
Bezogen auf die
Stadtbezirke sind die Preise für Wohnungen in Sukhbaatar und Chingeltei am
höchsten, in Bayangol, Khan-Uul und Bayanzurkh können mittlere Preise erzielt
werden.
Am günstigsten kann Wohneigentum im Stadtbezirk Songinokhairkhan erworben
werden.
Der Preis-Index für Neubauwohnungen erreicht 1,14, das bedeutet einen Rückgang
im Vergleich zum Vormonat um 1,48 Prozent, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um
1,07 Prozent.
Der Preis-Index für Altbauwohnungen weist einen Wert von 0,92 aus, ein Rückgang
um 0,23 Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 1,30 Prozent zum
Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Kritik äußern Kaufinteressenten an den langen Wartezeiten für die
Kreditentscheidungen der Banken.
Daraufhin erklärt die Mongolbank, die Handelsbanken müssten ihre Risiken
sorgfältig abwägen. Die Mongolbank hätte darauf keinen Einfluss.
Die Mongolbank arbeite nach einem genauen Regelwerk für die Vergabe von
Wohnungskrediten.
Gegenwärtig gewährten die Handelsbanken monatlich Hypothekenkredite im Wert von
25 bis 30 Milliarden Tugrug.
Am Gandankloster
„Undur Gegeen"
Die Geschichte der Nomadenvölker
kennt nicht wenige Persönlichkeiten, die sich durch Klugheit, militärisches
Geschick oder künstlerische Talente Verdienste erworben haben.
Eine dieser Persönlichkeiten ist der Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts
im damaligen Tusheet-Khan-Aimag als Sohn des Aimag-Khans Gombodorj geborene G.
Zanabazar.1
Er war nicht nur der erste namentlich bekannte Künstler der Mongolei,
sondern auch das erste Oberhaupt der buddhistisch-lamaistischen Kirche der
Äußeren oder Nordmongolei.
Über Leben und Wirken des 1. Javzandamba Khutagt G. Zanabazar Undur Gegeen (der
Hohe Heilige) hat der Dichter und Schriftsteller Ts. Bavuudorj das Theaterstück
„Undur Gegeen" verfasst.
Es soll zunächst auf der Bühne des Musik- und Schauspielhauses im Zavkhan-Aimag
aufgeführt werden.
Die Verdienten Künstler der Mongolei, der Chefregisseur des Staatlichen
Schauspielhauses Ulaanbaatar N. Naranbaatar, der Chefbühnenbildner des
Schauspielhauses T. Gankhuyag und der Komponist B. Ser-Od arbeiten mit Hochdruck
an der Fertigstellung des Werks.
1
Zanabazar wurde am 25. September 1635 im
Blauen Schweinejahr in Yosonzuil im damaligen Tusheet-Aimag (heute Yosonzuil-Sum
im Uvurkhangai-Aimag) geboren.
Sein Vater, der Aimag-Khan Gombodorj, stammte über Batmunkh-Dayan-Khaan in
direkter Linie von Chinggis-Khaan ab.
1639?, 1640? erhoben ihn die Aimagkhane zum ersten Javzandamba Khutagt.
62,1 Prozent für
Präsidialsystem
Einer Umfrage von shuud.mn zufolge
würden 62,1 Prozent oder 2.599 der Befragten ein Präsidialsystem als für die
Mongolei am meisten geeignete Regierungsform bevorzugen.
519 oder 12,4 Prozent hielten ein Zwei-Kammernparlament für besser, 1.081 oder
25,8 Prozent für eine Ordnung mit einem starken Parlament.
37. Weltkongress
der Poeten
In Würdigung der Welt-Poesie-Tage
vom 16. bis 22. August sind unter Federführung der Mongolischen Akademie für
Kultur und Poesie zahlreiche Veranstaltungen organisiert worden.
Zu den Teilnehmern gehören 200 Dichter, Schriftsteller, Übersetzer, Verleger und
Künstler aus 40 Ländern.
Zur Eröffnung des 37. Weltkongress der Poeten im Regierungspalast von
Ulaanbaatar am 20. August hat Präsident Kh. Battulga eine Grußadresse gesandt,
die von der Beraterin des Präsidenten für Kultur und Religion Ts. Khulan
vorgetragen wurde.
Der Weltkongress, genauso wie das Internationale Danzanravjaa-Poesiefestival,
das unter dem Thema steht „Die Weisheit der Natur und die Natur der menschlichen
Seele" zeigen eindrucksvoll, wie wichtig eine nachhaltige Koexistenz von Umwelt,
Natur und Mensch ist.
Die Poesie, die Kunst der Worte kann dem Menschen dabei eine Stütze sein, ihn
für die Schönheit der ihn umgebenden Natur begeistern, ihn von der
Unverzichtbarkeit der Natur für seine Existenz überzeugen.
Musikkolleg wird
Konservatorium
Anlässlich der Feiern zum 80.
Gründungsjubiläum war das Musik- und Tanzcollege in Ulaanbaatar am 24. Juli
offiziell in den Rang eines Konservatoriums erhoben worden.
Die Statusänderung basiert vor allem auf der Ausstattung der
Bildungseinrichtung, seinem Dozenten- und Angestellten-Potenzial sowie den hier
tätigen Künstlern.
Das Konservatorium war am 10. April 1937 als Schule der Kunst gegründet worden,
1996 wurde es in Musik- und Tanzcollege umbenannt.
Seit seiner Gründung hat das nunmehrige Konservatorium mehr als 7.000
Profimusiker Tänzer, Sänger und Zirkusartisten (sowohl weibliche als auch
männliche) hervorgebracht.
Übrigens …
Die Zeitangabe für Ulaanbaatar
der App Weltuhr auf Androidgeräten ist falsch.
Die Mongolei hat in diesem Jahr auf die Umstellung auf Sommerzeit verzichtet.
Damit liegen zwischen Deutschland und Ulaanbaatar sechs Stunden Zeitunterschied.
Im Winter sind es dann wieder sieben Stunden.
"Solange es noch
steht..."
Jugendtreff am Beatles-Denkmal
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann