Eröffnung der Herbstsitzungsperiode der Großen Staatsversammlung
Am 01. Oktober, 10:00 Uhr, hat der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung
G. Zandanshatar die Herbstsitzungen eröffnet.
Auf der Agenda stehen 72 Gesetzesentwürfe.
In seiner Rede hob er die wichtigsten Aufgaben und Ziele der Herbstsitzungen
hervor.
Besondere Bedeutung maß er der Erarbeitung und Umsetzung neuer politischer
Richtlinien für die Wiederbelebung der mongolischen Wirtschaft sowie einer
stabilen und entschlossenen Regierungsarbeit bei.
Den Hinterbliebenen der Covid-19-Pandemie sprach er sein Beileid aus und
beschwor die Einheit der Bevölkerung für die Entwicklung des Landes.
Die meisten Covid-Patienten werden zu Hause behandelt, da nicht genügend
Krankenhausbetten und Personal zur Verfügung stehe, so das
Gesundheitsministerium.
Nach der Mittagspause hatte sich Präsident Khurelsukh in einer nicht
öffentlichen Sitzung an die Abgeordneten gewandt.Covid-19
Vom 01. zum 02. November sind 1.021 neue Sars-CoV-2-Infektionen registriert
worden.
Zehn Menschen sind gestorben, davon sechs Frauen und vier Männer.
Damit erhöhte sich die Zahl der an oder mit der Infektion Gestorbenen auf 1.682.
15.563 Menschen werden in den Krankenhäusern betreut, 44.375 in den
Hausarztpraxen.
Bis zum 02. November haben 69,3 Prozent oder 2.255.492 Menschen eine erste
Impfdosis, 65,8 Prozent oder 2.139.952 eine zweite und 428.024 eine dritte bzw.
eine Booster-Dosis erhalten.
Insgesamt haben sich bisher in der Mongolei 362.526 Menschen mit Sars-CoV-2
infiziert. (Angaben des mongolischen Gesundheitsministeriums).
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/mongolei-node/mongoleisicherheit/222842
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/mongolia/
Mongolia: WHO Coronavirus Disease (COVID-19) Dashboard With Vaccination Data
| WHO Coronavirus (COVID-19) Dashboard With Vaccination Data
22,7 Prozent weniger Treibhausgas bis 2030
Präsident U. Khurelsukh ist höchstpersönlich zur 26. UN-Klimakonferenz vom
31. Oktober bis zum 12. November nach Glasgow (Schottland) gereist.
In seiner Rede versprach er, die Mongolei werde den Treibhausgas-Ausstoß bis zum
Jahr 2030 um 22,7 Prozent reduzieren.
https://montsame.mn/en/read/279817
Staatsbesuch in Russland
Ein Pressegespräch der mongolischen Regierung am 26. Oktober nutzte
Außenministerin B. Battsetseg, um über Termine für Auslandsreisen des
Präsidenten und des Regierungschefs zu informieren.
Präsident U. Khurelsukh wird im Dezember einen Staatsbesuch in Russland
absolvieren, Ministerpräsident L. Oyun-Erdene plant anlässlich der Olympischen
Winterspiele einen Besuch in der VR China.
Die Ministerin betonte, Präsident, Ministerpräsident und der Vorsitzende der
Großen Staatsversammlung G. Zandanshatar seien sich einig über die Außenpolitik
der Mongolei. Alle drei „wenden sich aus einem Fenster an das Ausland", was von
den beiden Nachbarn wertgeschätzt werde.
Nach wie vor seien die Beziehungen zu Russland und China, den unmittelbaren
Nachbarn der Mongolei, von besonderer Bedeutung.
Am Pressegespräch nahmen auch Finanzminister B. Javkhlan, der Minister für
Bergbau und Schwerindustrie G. Yondon und Verkehrsminister L. Khaltar teil.
Sie berichteten über die Vorhaben ihrer Ressorts im kommenden Jahr.
Nachwahlen in Songinokhairkhan und Khentii
Am 10. Oktober, zwischen 07:00 und 22:00 Uhr, fanden die Nachwahlen zur
Großen Staatsversammlung in den Wahlkreisen 18 (Khentii) und 28 (Songinokhairkhan
Duureg) statt.
Sie waren notwendig geworden, weil die Mandatsträger andere Funktionen
übernommen hatten.
D. Sumyabazar (Songinokhairkhan) war zum Regierenden Bürgermeister von
Ulaanbaatar gewählt worden und U. Khurelsukh (Khentii) zum Staatspräsidenten.
Kandidaten und Kandidatinnen von acht Parteien und einem Wahlbündnis sowie je
ein Unabhängiger hatten sich um die beiden vakanten Sitze beworben.
Da nach dem Wahlgang am 10. Oktober die Wahlbeteiligung mit 37 bzw. knapp 40
Prozent unter den geforderten 50 Prozent lag, musste ein zweiter Wahlgang
organisiert werden.
Am 16. Oktober erreichte die Wahlbeteiligung mit 46,65 Prozent in Khentii und
48,89 Prozent im Ulaanbaatar-Stadtbezirk Songinokhairkhan zwar auch nicht die
erforderlichen 50 Prozent, trotzdem erkannte die ZWK die Ergebnisse an (zur Wahl
aufgefordert wären nur diejenigen gewesen, die ihre Stimme noch nicht abgegeben
hätten).
Sowohl in Khentii als auch in Songinokhairkhan gewannen die MVP-Kandidaten Ts.
Iderbat (17.264 oder 73,3 Prozent) und E. Batshugar (28.537 Stimmen oder 51,2
Prozent der abgegebenen Stimmen).
Für den Zweitplatzierten in Khentii B. Garamgaibaatar (DP) votierten 4.322, für
den Zweitplatzierten in Songinokhairkhan B. Naidalaa 7.188 Wahlberechtigte.
Exbürgermeister E. Bat-Uul (DP) kam mit 6.022 Stimmen lediglich auf den dritten
Platz.
Auf der Plenartagung der Großen Staatsversammlung am 21. Oktober legten Iderbat
und Batshugar ihren Amtseid ab.
Zwei zusätzliche Ministerien?
Die Regierung plant für das Jahr 2022 die Schaffung zweier neuer Ministerien
mit je 80 Beschäftigten sowie von vier Regierungsagenturen: Wirtschaft und
Entwicklung sowie Digitalisierung; E-Mongolei-Akademie, Ordnungs- (Disziplin)-Komitee,
Waldforschung und Entwicklung sowie ein Hauptamt für Bildung.
Kosten: 41,6 Milliarden Tugrug.
Chinggis-Museum. Eröffnung am 05. November geplant. Foto Privat
DP-Parteitag am 05. November
Einem Beschluss der DP vom 02.11. zufolge, werde für den 05. November ein
Parteitag einberufen.
Der Termin am Geburtstag Chinggis-Khaans sei bewusst gewählt worden.
1.318 Delegierte werden am Parteitag teilnehmen. Ziel sei es, alle strittigen
Fragen endgültig zu klären.
Am 18. Oktober informierte der Chef der DP-Gruppe in der Staatsversammlung D.
Ganbat über die Ergebnisse der Fraktionssitzung.
Drei Mitglieder, N. Ganibal, J. Batsuuri und Ts. Tuvaan, werden wegen
parteischädigendem Verhalten für vier Jahre aus der Partei ausgeschlossen.
Zumindest lautet so der Vorschlag Eine endgültige Entscheidung werde auf dem
Parteitag getroffen.
N. Altankhuyag und S. Ganbaatar würden nicht mehr als DP-Fraktionsmitglieder
geführt. Sie seien als unabhängiger Kandidat bzw. als Mitglied eines
Wahlbündnisses in die Staatsversammlung gewählt worden.
Somit bestehe die DP-Fraktion noch aus acht Mitgliedern.
Gleichzeitig machte Ganbat deutlich, dass die Regierung ihrer Verantwortung in
keiner Weise gerecht werde.
Seit den Wahlen 2020 sei eine Menge Geld ohne jeden Nutzen ausgegeben worden (Covid,
Infrastruktur u. v. m).
Die Demokratie werde ausgehöhlt, wovon die Verhaftungen zweier
Regierungskritiker zeugten.
Am 01. Oktober habe die DP auf dem Sukhbaatarplatz eine Protestkundgebung „Es
reicht!" organisiert und den Rücktritt der Regierung gefordert.
Wir unterstützen die Bürgerbewegung „NoDoubleStandard" und fordern die
Freilassung von D. Mongolkhuu, DP-Mitglied und von E. Odbayar, die nur ihr Recht
auf Meinungsfreiheit ausgeübt hätten.
„NoDoubleStandard" fordert, die Regierung möge bei den Hinterbliebenen der
Covid-Toten um Entschuldigung bitten.
DP klagt gegen Ergebnisse der Nachwahlen
Die DP hat bei der ZWK Protest gegen die Ergebnisse der Nachwahlen in
Songinokhairkhan und Khentii eingelegt. Die Wahlbeteiligung hätte auch beim
zweiten Mal unter 50 Prozent gelegen.
Gleichzeitig hat die DP die ZWK beim Verfassungsgericht verklagt.
Außenhandel September 2021
In den ersten neun Monaten dieses Jahres unterhielt die Mongolei mit 147 Ländern
Handelsbeziehungen.
Das Gesamtvolumen des Außenhandles erhöhte sich auf 11,5 Milliarden USD, davon
entfielen 6,4 Milliarden auf den Export und 5,1 Milliarden auf den Import.
Im Vergleich zum September des Vorjahres stieg das Außenhandelsvolumen um 2,5
Milliarden USD oder 27,1 Prozent, davon Export 1,3 Milliarden (24,4 Prozent),
Import 1,2 Milliarden (30,5 Prozent).
Im September wurden Waren im Wert von 806,3 Millionen USD exportiert, ein
Rückgang um 78,9 Millionen im Vergleich zum Vormonat.
Importiert wurden Waren im Wert von 652,6 Millionen, 16,9 Millionen mehr als im
Vormonat.
66,9 Prozent des gesamten Außenhandels werden mit der VR China abgewickelt (7,7
Milliarden).
Die Importe stammen zu 40,3 Prozent aus China, zu 26,3 Prozent aus Russland und
zu 6,4 Prozent aus Japan.
Hauptexportgüter sind Mineralien, Natursteine und Edelmetalle.
Ernte 2021
Nach Informationen von B. Unenbat, Abteilungsleiter im Ministerium für
Landwirtschaft, Nahrungsgüter und Leichtindustrie, waren bis zum 18. Oktober 80
Prozent des Weizens, 90 Prozent des Gemüses und etwa 40 Prozent der Futtermittel
und Ölpflanzen geerntet worden.
In diesem Jahr betrug die gesamte Anbaufläche 660.000 Hektar, davon auf 389.000
ha Weizen, auf 20.000 ha Kartoffeln und auf 10.000 ha Gemüse.
40 Landwirtschaftsbetriebe mit moderner Technik sowie 10.000 Soldaten und
Soldatinnen, Studenten und Studentinnen helfen bei der Ernteeinbringung.
Bisher gäbe es keine Probleme mit der Energieversorgung, einzelne
Ausfälle würden in den betroffenen Sums oder Aimags geklärt.
Trotz aller Schwierigkeiten (Grenzschließungen, frühe Kälte und Schneefälle
in einigen Regionen) könne der Bedarf an Kartoffeln und Getreide aus eigenem
Aufkommen gedeckt werden, der Gemüsebedarf zu 60 Prozent und ganz fielen Importe
ja nicht aus.
Wir rechnen mit einem Ernteplus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so
Unenbat.
Um Auswirkungen der Coronakrise zu reduzieren, seien den
Landwirtschaftsbetrieben insgesamt 35,6 Milliarden Tugrug an günstigen Krediten
ausgezahlt worden.
Im Landesmaßstab sollen 20.000 Tonnen Fleisch, in Ulaanbaatar 1.600 Tonnen
bevorratete werden.
Schwierig gestalte sich die Lage in den Aimags Bayan-Ulgii, Mittelgobi und
Sukhbaatar. Hier seien die Weiden um bis zu 33 Prozent überbeansprucht.
1.850 Viehhalterhaushalte aus 70 Sums in 19 Aimags überwintern mit 854.000
Tieren auf entlegenen Weiden.
V. l. O. Göbel, U. Haase, F. Voßen, C. Friede, Sh. Goerlitz
Mitgliederversammlung und Jahrestagung der DeMoGe
Nach der coronabedingten Pause im Jahr 2020, konnte Dr. Udo Haase in diesem Jahr
zur Mitgliederversammlung und zur Jahrestagung der Deutsch-Mongolischen
Gesellschaft e.V. (DeMoGe) nach Schönefeld einladen.
Am 30. Oktober versammelten sich Mitglieder und Freunde1 der Mongolei
im „Holiday Inn" in Schönefeld, um nach Tätigkeits-, Finanz- und
Kassenprüfbericht zunächst einen neuen Vorstand zu wählen.
Kurz zusammengefasst, alle Mitglieder des Vorstandes hatten ihre Bereitschaft
erklärt, ihre Arbeit fortzusetzen.
Zum Präsidenten wurde erneut U. Haase gewählt, zu seiner Stellvertreterin Ochmaa
Göbel M. A. aus München.
Die weiteren Mitglieder sind Frank Voßen als Geschäftsführer der Gesellschaft
sowie Sharleena Goerlitz B. A. aus Castrup-Rauxel und Dip. Reg. Wiss. Carsten
Friede aus Bonn.
Karsten Wittke, Künstler aus Baruth/Mark wird zukünftig den Vorstand als
kooptiertes Mitglied verstärken.
An Vorschlägen für künftige Aktivitäten der Gesellschaft mangelte es nicht.
Corinna Bethge
Corinna Bethge, Regisseurin und Kulturmanagerin, warb für eine engere
Zusammenarbeit zwischen „Urban Nomads//Nomad Citizens" und der DeMoGe, verwies
auf die sehr erfolgreichen Sommerschulen in Ulaanbaatar und die digitale
Akademie 2021. Kunst und Wissenschaft zu verbinden, sei ein wichtiges Anliegen:
Haase verwies auf die bereits laufenden Vorbereitungen auf das 50-jährige
Jubiläum der Gesellschaft im Jahr 2023, „Mongolische Notizen" und „Mongolische
Chronik" würden fortgeführt. Das gelte auch für die Vergabe des Förderpreises
für Abschlussarbeiten. Vorschläge könnten 2022 eingereicht werden, die Vergabe
erfolge dann 2023.
Der Journalist Jürgen Kahl regte gezieltere Aktionen zur Mitgliederwerbung und
mögliche Kooperationen mit dem Außenministerium oder der IHK Köln,
Schwerpunktkammer für die Mongolei.
Angesprochen auf die Frage nach Ort und Termin für die Jahrestagung 2022 konnte
die Vizepräsidentin zügig reagieren. Mitgliederversammlung und Jahrestagung der
DeMoGe 2022 werden vom 28. bis zum 30. Oktober in München stattfinden.
V. l. B. Mandakhbileg, D. Terbishdagva, U. Haase, Frank Börner, Bürgermeister
von Gudensberg
Die Jahrestagung am Nachmittag begann mit einer Begrüßungsrede des
designierten mongolischen Botschafters in Deutschland Dr. B. Mandakhbileg.
Wichtig sei ihm, sich nicht nur um seine repräsentativen Pflichten zu kümmern.
Es gelte, die umfassende Partnerschaft zwischen unseren beiden Ländern
inhaltsreicher zu gestalten, die Rohstoffpartnerschaft nicht nur auf dem Papier
zu belassen, sondern mit Leben zu erfüllen.
Er ließ es sich nicht nehmen, den Beitrag der DeMoGe für das positive Gesamtbild
der Mongolei in Deutschland zu loben.
Dr. Oliver Corff, Sinologe, Wirtschaftsberater und Dolmetscher, informierte nach
einer kurzen Einführung in die Geschichte der „Permanent International Altaistic
Conference" (PIAC) über die 63. PIAC, die 2020 zum ersten Mal in der Mongolei
organisiert werden sollte, wegen Corona ausfallen musste und in diesem Jahr,
wenn auch nur per Zoom, abgehalten werden konnte.
Veronika Veit
Einem brisanten Thema widmete sich Prof. Dr. Veronika Veit aus Bonn: Die
Mongolen der Autonomen Region Innere Mongolei nach den jüngsten Beschlüssen der
chinesischen Zentralregierung: Gefahr für die nationale Identität?"
Veronika Veit beantwortet diese Frage mit einem klaren „Ja". Die weitreichenden
Beschlüsse, die die chinesische Regierung bezüglich der mongolischen Sprache
verfügt habe – Fächer wie Sprache, Literatur, Recht, Geschichte u.a. dürften nur
noch in Mandarin unterrichtet werden und zwar nur auf der Grundlage staatlich
erstellter Lehrbücher, führten früher oder später zum „kulturellen „Genozid".
Nicht minder brisant die Themen der beiden folgenden Referenten:
Manfred Vesper
Manfred Vesper aus Lübeck sprach zu Fragen des Klimawandels am Beispiel des
Waldes in der Mongolei.
Das Vorhaben der mongolischen Regierung, eine Milliarde Bäume zu pflanzen, sei
lobenswert, es komme aber darauf an, sie an den richtigen Stellen zu pflanzen.
Bäume gehörten nicht in die Wüste, sie brauchten Schatten und Windruhe.
Im Übrigen hätten Feuer durch natürliche Ursachen (Gewitter im Sommer,
Windstille) positive Auswirkungen auf den Waldwuchs, Brände zur falschen
Jahreszeit (Frühling und Herbst mit starken Winden) hingegen nicht.
Der Wald in der Mongolei sei an keiner Stelle ein Försterwald, sondern
Naturwald, er könnte sich selbst erneuern.
http://www.manfred-vesper.de/
Frank Zierath
Ein eher düsteres Bild zeichnete Frank Zierath aus Baruth/Mark von der
Wasser- und Abwasserwirtschaft in Ulaanbaatar und in den ländlichen Gebieten –
falsche Materialien, ungenügende Wartung.
Dramatisch sei inzwischen die Situation am Khuvsgul, ein Kaltwassersee, der sich
eben nicht von selbst regeneriere.
(Vielleicht ein kleiner Lichtblick: Am 30. Oktober wurde die „Taishir-Altai-Wasserversorgungsanlage"
ihrer Bestimmung übergeben. R. B.)
Der Neugier und Aufmerksamkeit des Publikums konnten sich auch die Autoren
Dendev Terbishdagva und Stefan Schomann sicher sein.
Terbishdagvagiin Odsuren
Der Politiker, Unternehmer und Buchautor Dendeviin Terbishdagva, gerade von
einem erfolgreichen Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse zurückgekehrt, las im
Wechsel mit seiner Tochter Odsuren aus seinem Buch „ Im Jahr des Roten Affen.
Ein Nomade zwischen Jurte und Brandenburger Tor."
„Ich erzähle eine politische Biographie, aber auch von der Schönheit meines
Landes, Geschichten von Kindern, Männern und Frauen, Alten und Jungen, Tieren."
Zeitzeuge
https://www.eulenspiegel.com/termine/veranstaltung/5452-buchvorstellung-im-jahr-des-roten-affen-frankfurter-buchmesse.html
„Auf der Suche nach den wilden Pferden" hat der Journalist Stefan Schomann
sein neuestes Buch betitelt.
Er widmet sich der Geschichte der Takhis, Wildpferde, bei uns eher als
Przewalskipferde bekannt.
Pferdegeschichte ist Menschheitsgeschichte
Ausgedehnte Reisen durch die Mongolei, der Heimat der Takhis, Gespräche mit
Nomaden, Rangern, Städtern, mündeten in einem Versuch in eurasischer
Heimatkunde, wie er selbst sagt, beschrieben werde das „vertrackte Verhältnis
zwischen Mensch und Tier". Gleichzeitig sei die erfolgreiche Wiederauswilderung
der Takhis in der Dsungarischen Steppe oder im Khustain-Gebirge ein Beispiel für
gelungenen Artenschutz.
https://www.stefanschomann.de/startseite
Der Tag klang mit einem geselligen Beisammensein in den Gasträumen des Hotels
„Albergo" in Schönefeld aus.
Am 31. Oktober nahmen die Gäste gern die Gelegenheit wahr, unter der
sachkundigen Führung Udo Haases an einem Rundgang über den BER teilzunehmen.
Jahrestagung DeMoGe 2021
Wasserversorgungsanlage fertiggestellt
Im Rahmen eines Finanzierungsabkommens zwischen der Mongolei und Österreich
vom Juni 2016 begann 2019 der Bau der „Taishir-Altai-Wasserversorgungsanlage",
am 30. Oktober dieses Jahres konnte sie übergeben werden.
Die Leitungen reichen vom Zavkhan-Fluss über 54 km bis zum Zentrum des
Gobi-Altai-Aimags.
19.000 Menschen können so mit sauberem Wasser versorgt werden.
„Selenge-2021"
Am gemeinsamen russisch-mongolischen Steppenmanöver „Selenge-2021" vom 22.
September bis zum 05. Oktober waren 1.600 Soldaten und Soldatinnen, darunter 592
russische beteiligt.
Das diesjährige Training diente der Vorbereitung und Organisation von
Anti-Terror-Operationen.
Zu den Beobachtern zählten u. a. Ministerpräsident L. Oyun-Erdene,
Verteidigungsminister G. Saikhanbayar, der Chef des Generalstabs D. Ganzorig,
der russische Botschafter in der Mongolei Iksander K. Azizov, der russische
Militärattaché in der Mongolei P. G. Anisov sowie der stellvertretende Chef der
Fernosttruppen Russlands M. Ya. Nosulev.
Das gemeinsame russische Steppenmanöver „Selenge" wird seit 2008 organisiert.
In diesem Jahr stand es im Zeichen „100 Jahre Volksrevolution", „100 Jahre
moderne mongolische Streitkräfte" und „100 Jahre diplomatische Beziehungen
zwischen der Mongolei und Russland".
Exquisite und natürliche Produkte aus der Mongolei. Foto D. Ariunsaikhan
Informations- und Handelsförderungszentrum GmbH eröffnet
Im Berliner Nikolaiviertel ist am 27. August das Mongolische Informations-
und Handelszentrum eröffnet worden.
Anwesend waren neben dem damaligen mongolischen Botschafter D. Ganbat und dem
Regierenden Bürgermeister von Berlin Müller Mitglieder des Deutsch-Mongolischen
Wirtschaftsklubs, mongolischer NGOs sowie mongolische und deutsche
Geschäftspartner.
Das Zentrum mit Showroom und Informationsstelle für Tourismus, Kultur, Handel
und Investitionen ist Teil des von der EU finanzierten Projektes
„Handelsförderung in der Mongolei (TRAM) 2017 bis 2021.
Der Leiter des Zentrums N. Erdenetsogt blickt schon jetzt auf eine erfolgreiche
Arbeit zur Förderung des Exports mongolischer Fertigprodukte in Länder der EU
zurück.
Im Showroom des neuen Handelszentrums
Konkrete Kooperationsvereinbarungen bestehen mit 26 mongolischen Klein- und
Mittelunternehmen, um für deren „grüne" und Bio-Produkte Händler und Käufer in
der EU zusammenzubringen.
Ursprünglich sei die Eröffnung bereits für November 2020 geplant gewesen, da kam
allerdings der Lockdown dazwischen.
Auch mit einem Standort in Prenzlauer Berg habe es wegen der hohen
Mietforderungen nicht geklappt.
„Nun hoffe ich, dass bald wieder Touristen aus dem In- und Ausland Berlins Mitte
bevölkern und sie den Weg in unseren Laden finden".
Ledertaschen aus der Mongolei
Angeboten werden Produkte aus Kaschmir-, Yak-, Schaf- und Kamelwolle sowie
aus Leder.
Später sollen Naturkosmetik-Produkte hinzukommen.
Die Genehmigungsverfahren liefen bereits.
N. Erdenetsogt, gut vernetzt in Deutschland und in der Mongolei, ehemaliger
Mitarbeiter in der mongolischen Botschaft in Berlin, ist aber auch außerhalb
seiner beruflichen Verpflichtungen engagiert.
Er leitet den Sportklub „Tsog" und organisiert sportliche Wettkämpfe im
Basketball und im Volleyball unter Mongolen nicht nur in Deutschland, sondern in
ganz Europa.
Aber auch Wanderfreunde und Wanderfreundinnen, Bergsteiger und Bergsteigerinnen
finden im Klub eine sportliche Heimat.
Der Winter kommt bestimmt
„Expo Dubai 2020"
Die wegen Corona im Jahr 2020 ausgefallene Weltausstellung in Dubai
(Vereinigte Arabische Emirate) ist auf die Zeit vom 01. Oktober 2021 bis zum 31.
März 2022 verlegt worden.
Themen der Expo 2020 sind Nachhaltigkeit, Mobilität und Zukunftsmöglichkeiten.
Die Mongolei ist mit einem eigenen Pavillon vertreten, in dem
Tourismusdienstleistungen, Besonderheiten des Klimas und der Natur, Traditionen,
Sitten und Bräuche sowie Zeugnisse ihrer einzigartigen Kultur und Geschichte
präsentiert werden.
Am „Tag der Mongolei", am 16. November, ist zudem ein Wirtschaftsforum geplant,
um weitere Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.
Anlässlich des 25. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen
der Mongolei und den VAE beabsichtigt die Mongolei ihre Botschaft noch in diesem
Jahr zu eröffnen.
"Internationale Reisemesse 2021"
Reiseunternehmen aus allen 21 Aimags präsentieren ihre Produkte und
Dienstleistungen auf der 22. Internationalen Reisemesse vom 28. bis 30. Oktober
2021 im Misheel-Expo-Zentrum in Ulaanbaatar.
Ein Ziel sei es, nützliche Informationen über Reiserouten in allen Aimags
vorzustellen, um den Reisenden im nächsten Jahr ihre Entscheidungen zu
erleichtern.
2019 bereisten 780.000 Menschen aus dem Ausland die Mongolei, 1,2 Millionen
Einheimische.
Die am häufigsten besuchten Plätze waren die Seen Uvs, Buir, Khuvsgul, Ugii oder
Terkhin Tsagaan, die heiße Quelle „Tsenkher bei Tsetserleg.
In diesem Jahr standen bei den (coronabedingt hauptsächlich) einheimischen
Reiselustigen die Weiße Stupa (Tsagaan Suvarga) im Ulziit-Sum im
Mittelgobi-Aimag ganz oben.
„Die Adern der Welt" als „Bester Kinderfilm" ausgezeichnet
Der Spielfilm „Altan Sudal" (Die Adern der Welt) von Davaagiin Byambasuren
ist bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises (Lola) am 01. Oktober 2021 als
„Bester Kinderfilm" ausgezeichnet worden.
„Er eröffnet einen Blick in eine ferne Lebenswirklichkeit und sensibilisiert für
den Umgang mit anderen Kulturen", hieß es in der Begründung.
Der Film erlebte seine gefeierte Premiere auf der Berlinale am 23. Februar im
Zoopalast und gewann danach zahlreiche Preise, u. a. in Bremen und Dresden.
Kurz vor Schließung der Kinos wurde er auf dem Kinolino-Kinderfilmfestival in
Dresden am 06. November 2020 mit dem Preis für den „Emotional berührendesten
Film" gewürdigt worden.
https://www.youtube.com/watch?v=6KgeaX9g0xA
1 Die Berichterstatterin verwendet für alle
Geschlechteridentitäten das generische Maskulinum, wahlweise die männliche oder
weibliche Form.