Goldener Herbst am Gandankloster
Papstvisite in der Mongolei
In Ulaanbaatar am 01. September gelandet, begann der offizielle Staatsbesuch von
Papst Franziskus in der Mongolei am Morgen des 02. September.
Gleich zu Beginn seiner Rede betonte das Oberhaupt der katholischen Kirche ohne
irgendein Land zu benennen, Regierungen und säkulare Institutionen hätten nichts
von der Evangelisierungsarbeit der Kirche zu befürchten, die Kirche verfolge
keine politische Agenda, sie baue auf die Güte Gottes und sende eine Botschaft
von Barmherzigkeit und Wahrheit, um dem Wohl aller Menschen zu dienen.
Weiter bittet er die politischen Führer der Welt „Vertreiben Sie die dunklen
Wolken des Krieges!"
Präsident Khurelsukh verwies auf die Anstrengungen und Initiativen der Mongolei,
den Herausforderungen für Frieden und Sicherheit weltweit und in der Region zu
begegnen.
Die Mongolei offerierte ihre Vorschläge ihren „Dritten" als auch ihren direkten
Nachbarn.
Der Papst lobte die Mongolei für ihren Einsatz für Menschenrechte und
Diplomatie, sie spiele deshalb „eine bedeutende Rolle im Herzen des großen
asiatischen Kontinents".
Am 03. September traf sich der Papst mit 12 Vertretern verschiedener
Glaubensrichtungen, Buddhismus, Islam, Judentum, Bahai und verschiedener
christlicher Kirchen.
Mit Rücksicht auf China war es auch diesmal nicht zu einem Treffen mit dem Dalai
Lama gekommen.
Nicht ausgeschlossen werden konnte jedoch, dass die X. Inkarnation des
Javsandamba Khutagt (nach dem Dalai Lama und dem Panchen Lama der Dritte in der
Hierarchie der lamaistischen Kirche) der Delegation der mongolischen Buddhisten
angehörte.
Auf die Zusammensetzung der Delegationen hatte der Vatikan keinen Einfluss
genommen.
Am Nachmittag feierte Papst Franziskus die Heilige Messe mit 3 500 Menschen aus
der Mongolei, Kasachstan, Russland, Südkorea und mit mutigen Pilgern aus China.
Nach Angaben aus dem Vatikan gibt es in der Mongolei inzwischen 1 500 Katholiken
(1994 waren es 14), neun Kirchen, sechs in Ulaanbaatar, je eine in Darkhan,
Erdenet und Arvaikheer.
Den Papstbesuch begleiteten 180 Medienvertreter aus 23 Ländern.
Die Mongolei konnte sich der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit gewiss sein.
Präsident Khurelsukh in New York
Eine mongolische Delegation unter Leitung von Präsident U. Khurelsukh hat an
der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 19. bis zum 24. September
in New York teilgenommen.
Die Debatte stand unter dem Thema: Frieden, Wohlstand, Fortschritt,
Nachhaltigkeit – „Vertrauen wieder herstellen, globale Solidarität neu
entfachen".
Khurelsukh war von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres im UN-Hauptquartier
empfangen worden.
In der Generaldebatte erklärte das mongolische Staatsoberhaupt die Positionen
seines Landes in Bezug auf neu entstandene bzw. entstehende Probleme in den
internationalen Beziehungen.
Die mitgereisten Regierungsmitglieder, an der Spitze Außenministerin B.
Battsetseg, beteiligten sich aktiv an den Debatten in den verschiedenen
Sektionen.
Der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft und
Entwicklung Ch. Khurelbaatar gehörte zu den Diskutanten beim SDG (nachhaltige
Entwicklungsziele) – Gipfel und beim Dialog über Entwicklungsfinanzierung.
Die Mongolei trat am 27. Oktober 1961 als 101. Mitglied der UNO bei.
Seitdem beteiligte sie sich aktiv an den regulären und außerordentlichen
Sitzungen der Generalversammlung, nahm an hochrangigen Meetings, Konferenzen und
anderen Events teil.
Regierungsverhandlungen
Nachdem im Herbst 2022 angesichts der veränderten weltpolitischen Situation
und der gestiegenen Herausforderungen der Mongolei die bilaterale
Entwicklungszusammenarbeit wieder aufgenommen worden war, fanden am 28.
September die Regierungsverhandlungen in Ulaanbaatar statt.
Deutschland hat die Mongolei seit 1991 mit 155,9 Millionen Euro an zinsgünstigen
Krediten und finanziellen Hilfen in Höhe von 320,1 Millionen Euro unterstützt.
Bei der Entwicklungszusammenarbeit mit der Mongolei konzentriert sich
Deutschland auf drei Schwerpunkte: Biodiversität, berufliche Bildung und
Energieeffizienz.
Beide Seiten vereinbarten finanzielle Zuwendungen in Höhe von 78 Millionen Euro,
davon dürfen 29 Millionen Euro zur Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und anderen
Infektionskrankheiten verwendet werden.
An der Spitze der mongolischen Delegation stand der Staatssekretär im
Ministerium für Wirtschaft und Entwicklung I. Batkhuu, die deutsche Delegation
wurde angeführt von Yiannis Neophytou, Leiter des Referats Zentral- und Ostasien
im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Statistik August 2023
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik vom 15. September sind bis
August 2023 43.900 Kinder geboren worden, im gleichen Zeitraum des Vorjahres
waren es 42.000.
Elf Mütter starben bei oder kurz nach der Geburt, sechs weniger als im Vorjahr.
544 Babys starben vor ihrem ersten Lebensjahr, im Vorjahr waren es 508.
Ihren 5. Geburtstag erlebten 662 Kinder nicht, 19 mehr als im Vorjahr.
Das Außenhandelsvolumen erreichte 15,9 Milliarden USD, im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum 2,5 Milliarden mehr.
Exportiert wurden Waren im Wert von zehn Milliarden USD, im Vorjahreszeitraum
waren es 7,7 Milliarden.
Die Importe beliefen sich auf 5,9 Milliarden, drei Millionen USD mehr als bis
August 2022.
92 Prozent der Exporte gehen nach China, 3,5 Prozent in die Schweiz.
Auch bei den Importen liegt China mit 39,9 Prozent vorn, gefolgt von Russland
mit 27,2 Prozent.
2,4 Prozent der Importe stammten aus Deutschland.
Die Inflationsquote lag am 31. August bei zehn Prozent.
Die zuständigen Behörden registrierten landesweit 25 392 Straftaten (August
2022: 26 087).
Mit Stand vom 01. September waren 8 000 Tonnen Kartoffeln geerntet worden, im
Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es mehr als 13 000 Tonnen.
Die Gemüseernte fiel hingegen positiver aus: 19 500 Tonnen, 2 490 Tonnen mehr
als im Vorjahr.
Die Industrieproduktion erreichte einen Wert von 18,7 Milliarden Tugrug, eine
Steigerung um 6,4 Milliarden.
Im 2. Quartal 2023 lagen die Durchschnittslöhne bei 1,9 Millionen Tugrug (Frauen
1,7 Millionen, Männer 2,1 Millionen).
Im Ausbildungsjahr 2022/2023 studieren 91.094 Frauen und 57.920 Männer an den 69
Universitäten und Hochschulen, davon 16 staatliche, 50 private und drei
Religionsschulen.
79.718 der Studenten1 sind an den staatlichen Hochschuleinrichtungen
eingeschrieben.
An den 77 Technika und Berufsschulen (48 staatliche und 29 private) lernen
38.034 junge Leute, davon 14.274 Frauen und 23.760 Männer.
746.405 Schüler, davon 371.533 Mädchen und 374.872 Jungen lernen an 859
allgemeinbildenden Schulen, davon 688 staatliche und 171 private.
Einen Platz in den 1.413 Vorschuleinrichtungen (985 staatliche und 428 private)
haben 266.024 Kinder gefunden (129.875 Mädchen und 136.149 Jungen).
Im August war es mit 39,4 Grad im Bayankhongor-Aimag am wärmsten, im
Tsetsen-Uul-Sum im Zavkhan-Aimag mit minus 1,5 Grad am kältesten.
Präsident Khurelsukh in Kuba
Am 15. September landete Präsident U. Khurelsukh auf dem internationalen
Flugplatz „José Marti" in Havanna (Kuba).
Er wurde u. a. empfangen vom Industrieminister Kubas Eloy Alvarez Martinez und
dem mongolischen Botschafter in Kuba S. Zoljargal.
Khurelsukh nahm am G-77-Gipfel teil.
Den G-77 gehören 134 Schwellen- und Entwicklungsländer an.
In der Abschlusserklärung wird ihr „Engagement zur Stärkung der Einheit"
bekräftigt, um „ihre Rolle auf der internationalen Bühne zu festigen".
Für die wirtschaftlichen Probleme in ihren Ländern machen sie die vielfältigen
Krisen (geopolitische Spannungen, steigende Inflation, Finanzkrisen, die Folgen
der Coronapandemie sowie den Verlust der Artenvielfalt) verantwortlich.
Außerdem müsste die Weltbank dringend reformiert werden, die Entwicklungsländer
müssten stärker in internationalen Entscheidungsgremien vertreten sein.
Präsident Khurelsukh traf sich zudem zu einem Gespräch mit seinem kubanischen
Amtskollegen Miguel Mario Diaz-Canel y Bermúdez über die bilaterale
Zusammenarbeit in den Bereichen Medizin, Biotechnologie, Landwirtschaft, Kultur
und Bildung.
Anschließend begab er sich zu einem Treffen mit mongolischen Studenten in die
mongolische Botschaft.
In Kuba leben und arbeiten 15 Mongolen1, davon sind elf Studenten.
Entwicklungszusammenarbeit zwischen China und der Mongolei
Am 01. September empfing der Leiter des Präsidialbüros Ya. Sodbaatar den
Vorsitzenden der Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit Chinas (CIDCA)
Luo Zhaohui.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der Austausch über eine Beschleunigung der
bilateralen Entwicklungsprojekte.
An der Zusammenkunft nahmen auch der Vize-Direktor der chinesischen Nationalen
Forstwirtschaft und Steppen-Administration sowie der chinesische Botschafter in
der Mongolei Chai Wenrui teil.
Auch beim Treffen mit Ministerpräsident L. Oyun-Erdene ging es um die Vertiefung
der Zusammenarbeit.
Die Mongolei sei bereit für die weitere Kooperation im Rahmen der „Belt and
Road" – Initiative (BRI) und der Initiative für globale Entwicklung (GDI).
Beide Seiten unterzeichneten verschiedene Kooperationsabkommen und nahmen an der
Eröffnungszeremonie des Chinesisch-Mongolischen Zentrums zur Kontrolle und
Vorbeugung der Desertifikation teil.
Vorsitzender der Staatsduma in der Mongolei
Auf Einladung des Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung G. Zandanshatar
weilt der Vorsitzende der Staatsduma der Föderationsversammlung der Russischen
Föderation (die heißt wirklich so. R. B.) W. W. Wolodin zu einem
offiziellen Besuch in der Mongolei.
Am 25. September war er von Präsident U. Khurelsukh empfangen worden.
Ts. Khulan legt Berufung ein
Die namhafte mongolische Lyrikerin Ts. Khulan war am 18. Januar von der
mongolischen Staatssicherheit festgenommen worden. Der Vorwurf lautete auf
„Zusammenarbeit mit einem ausländischen Dienst".
Am 25. Juli war sie in erster Instanz zu einer Haftstrafe von 9,6 Jahren
verurteilt worden.
Ihr Mitangeklagter B. Otgonbaatar muss laut Urteil für acht Jahre ins Gefängnis.
Die Strafe kann im offenen Vollzug abgegolten werden.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Khulan von Mitarbeitern eines
ausländischen Dienstes 159 Millionen Tugrug, Otgonbaatar 78 Millionen Tugrug
erhalten habe.
Das Geld war eingezogen und dem Staatshaushalt zugeführt worden.
Wegen der hohen Geheimhaltungsstufe war die Öffentlichkeit bei der
Gerichtsverhandlung ausgeschlossen.
Bereits im März hatte sich die Künstlerin mit einem Schreiben aus dem Gefängnis
an die Öffentlichkeit gewandt.
Sie sei mit ihren Liedern, ihren Gedichten für die Freiheit und Unabhängigkeit
aller Mongolen eingetreten, habe in der Inneren Mongolei mit Freunden und
Studenten über ihre Werke diskutiert.
Korrupte Politiker und Politikerinnen könnten ungestört weiter wirken.
Am 22. September hat Ts. Khulan gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Antrag abgelehnt
Die im Zusammenhang mit der Unterschlagung riesiger Mengen Kohle angeklagten
Politiker T. Ayursaikhan (ehemaliges Mitglied der Staatsversammlung), B.
Gankhuyag (ehemaliger Direktor von „Erdenes Tavantolgoi") und elf weitere sollen
sich in erster Instanz vor den Strafgerichten der Stadtbezirke Bayanzurkh,
Chingeltei und Sukhbaatar verantworten.
Dagegen hatte B. Gankhuyag Einspruch erhoben.
Das Oberste Gericht lehnte den Antrag als unbegründet ab.
Die Verteidiger von T. Ayursaikhan und O. Dagvadorj beklagten mangelnde
Einsichtmöglichkeiten in die zusammengetragenen Dokumente, auf denen die
Anklagen beruhten und forderten eine Verschiebung des Prozesses.
Am 28. September wurde bekanntgegeben, dass der Prozess am 30. Oktober
fortgesetzt werde.
Ein Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung vom 18.09.2023, der ebenfalls
kritisch auf die Lage in der Mongolei blickt.
https://www.nzz.ch/international/die-herrschende-klasse-der-mongolei-versuendigt-sich-an-ihrem-volk-ld.175471918.09.2023
Denkmal für die Opfer politischer Repressionen
Ehrung für die Opfer politischer Verfolgungen
Nach einem Beschluss der Großen Staatsversammlung aus dem Jahr 1996 ist der
10. September eines jeden Jahres dem Gedenken an die Opfer politischer
Verfolgungen gewidmet.
Am 10. September legten Ministerpräsident L. Oyun-Erdene, die stellvertretende
Vorsitzende der Großen Staatsversammlung und Leiterin der Staatlichen Kommission
zur Rehabilitierung der Opfer S. Odontuya, der Vorsitzende der
Rehabilitierungskommission Ulaanbaatars J. Batbayasgalan, Angehörige, Vertreter
der Parteien und Organisationen sowie Mitglieder der Regierung Blumen und Kränze
am Denkmal vor dem Nationalmuseum nieder.
Von den registrierten 37.000 Opfern sind bisher 31.595 rehabilitiert worden.
Die Verfolgungen und Erschießungen angeblicher Konterrevolutionäre und
japanischer Spione auch in der Mongolei begannen in der Nacht zum 10. September
1937 nachdem die Vizeminister der Sowjetunion für Inneres und für Verteidigung
eine entsprechende Liste zusammengestellt hatten.
In der Mongolei standen der Kommission zur Verfolgung der als Spione
Verdächtigten Kh. Choibalsan, Luvsansharav und Justizminister Tserendorj vor.
Bis zum 22. April 1939 wurden 20.099 Menschen aus allen Schichten der
Bevölkerung aufgrund ihrer Urteile zum Tode verurteilt.
50 Jahre DeMoGe
50 Jahre Deutsch-Mongolische Gesellschaft e. V.
In diesem Jahr standen die Mitgliederversammlung und die Jahrestagung der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft (DeMoGe) ganz im Zeichen des 50-jährigen
Gründungsjubiläums der Gesellschaft am 31. Januar 1973.
Präsident und Vorstand hatten vom 22. bis zum 24. September nach Bonn
eingeladen. Und viele, viele kamen.
Nach einem Begrüßungsabend trafen sich Mitglieder und Gäste der Gesellschaft am
Vormittag des 23. September im Universitätsklub.
Blick vom Universitätsklub Bonn auf den Rhein
Präsident Dr. Udo Haase eröffnete die Versammlung und konnte sich über
überdurchschnittlich viele interessierte Zuhörer freuen.
Der Vorstand der DeMoGe. V. l. U. Haase, K. Wittke, Sharleena Goerlitz, F. Voßen,
Vizepräsidentin Ochmaa Göbel
Im Tätigkeitsbericht des Vorstands wurde auf Erfolge, aber auch nicht
Erreichtes (Mitgliederreise, suboptimaler Internetauftritt der Gesellschaft,
Treffen der DeMoGe mit Honorarkonsuln, und Botschaftern) hingewiesen.
Die Erfolge überwogen bei Weitem (u. a. engere Zusammenarbeit mit den
Schwestergesellschaften in Österreich und der Schweiz, Herausgabe der
Fachzeitschrift „Mongolische Notizen", Beitrag der DeMoGe zum Projekt „Kommunale
Partnerschaften", Ausstellungen, deutsch-mongolische Kulturfeste.
Im Rahmen der Maßnahmen anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und der Mongolei am 31. Januar
1974 (die DDR und die Mongolei hatten bereits am 13. April 1950 diplomatische
Beziehungen aufgenommen) bereitet die DeMoGe verschiedene Ausstellungen,
Konzerte und Konferenzen vor bzw. beteiligt sich an deren Organisation.
Der Geschäftsführer der Gesellschaft Frank Voßen erhielt viel Beifall für seinen
Finanzbericht und für die vorbildliche Buchführung.
Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer Peter Ilk und Werner Kleefeld konnte der
Vorstand entlastet werden und die Mitglieder bekamen Gelegenheit, weitere
Vorschläge für künftige Aktivitäten zu unterbreiten.
Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik sollten zusammen gedacht, das Potential
der Mitglieder für Politikberatung viel stärker genutzt werden.
Doris Götting, ehemalige Präsidentin der DeMoGe, schlug vor, den
Internetauftritt zum offiziellen Thema der nächsten Vorstandssitzungen und der
Jahrestagung 2024 zu erklären.
Auf der diesjährigen Jahrestagung informierte der mongolische Botschafter in der
BR Deutschland Dr. Birvaagiin Mandakhbileg über die aktuelle politische und
wirtschaftliche Lage in der Mongolei.
Drei Themen beschäftigten die Regierung, aber auch die Menschen in der Mongolei
neben ihrer alltäglichen Existenzsicherung besonders, die Anstrengungen der MVP,
die Korruption einzudämmen, der Umgang mit den „Kohlemafiosi" sowie die Wahlen
zur Großen Staatsversammlung im nächsten Jahr nach einem gemischten Wahlrecht.
Die Initiatoren hoffen, damit den Einfluss der Oligarchen auf die Politik
zurückdrängen zu können.
Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Sagaster blickte zurück ins Gründungsjahr der
Gesellschaft, damals noch Deutsche Mongolei-Gesellschaft und Prof. Dr. Veronika
Veit schilderte eine „Reise mit Folgen", Begegnungen in der Mongolei im Jahr
1972.
Dr. Dominique Dumas hatte ein Grußwort aus Frankreich gesandt und Doris Götting
begab sich auf die Spuren vergangener Jahrestagungen.
V. l. F. Voßen, K. Sagaster, U. Haase
Dr. Dietrich Nelle präsentierte den gemeinsam mit Prof. Dr. Ines Stolpe
erarbeiteten Vortrag: „Die Rolle des wissenschaftlichen Beirates und die
Zusammenarbeit mit der Mongolistik".
Das anspruchsvolle Vortragsprogramm beendeten Karsten Wittke, der über die
Zusammenarbeit Baruth-Murun und die Projektpartnerschaft zwischen Bonn und
Ulaanbaatar referierte und Botschafter a. D. Dr. Peter Schaller, der sich sehr
kritisch mit der Situation in der Mongolei auseinandersetzte und die aktuelle
deutsch-mongolische Zusammenarbeit und deren Zukunftsaussichten beleuchtete.
Auch in den Pausen war rege diskutiert und geplaudert worden, nicht alle hatten
gewusst, dass Dr. Wilhelm Grundmann sehr erfolgreich (acht Rahmen) auf der
Briefmarken-Weltausstellung IBRA und der 33. Internationalen Briefmarkenmesse
vom 25. – 28. Mai in Essen mit seiner Briefmarkensammlung „Mongolei – Land des
Chinggis-Khaans. Postämter und Briefmarken 1978 – 1939" vertreten war.
Wenig bekannt war auch das Engagement von Musikern aus Dortmund in der Mongolei.
Der damalige Dirigent des Dortmunder Amadeus Kammerorchesters hatte 2010 bei
einem Galakonzert in Köln Sänger und Sängerinnen der Oper Ulaanbaatar gehört und
war beeindruckt.
Gemeinsam mit seinem Musikerkollegen Johannes Hobbing brachte er zwischen 2011
und 2014 ein Langzeitprojekt mit Konzerten, Opernaufführungen und Workshops in
der Mongolei auf den Weg.
Höhepunkt war die Aufführung der Mozart-Oper „Entführung aus dem Serail" in
einer deutsch-mongolischen Inszenierung.
Der Tag klang aus mit einer Festveranstaltung im Gobelin-Saal des Bonner
Rathauses.
Im Gobelin-Saal des Bonner Rathauses
Nach den Begrüßungsreden des Präsidenten der Gesellschaft U. Haase, der
Bürgermeisterin der Stadt Bonn Dr. Ursula Sautter und des mongolischen
Botschafters B. Mandakhbileg hielt Botschafter a. D. Jörn Rosenberg, der erst
kürzlich aus der Mongolei ausgereist war, den Festvortrag.
V. l. Botschafter a. D. P. Schaller, Botschafter B. Mandakhbileg, Botschafter a.
D. J. Rosenberg
In Anerkennung ihrer Verdienste um die Gesellschaft als Präsidentin
(1994-2003), als Chronistin und ihr unermüdliches Wirken für die Festigung der
deutsch-mongolischen Freundschaft überreichte ihr Dr. Haase eine Ehrenurkunde
verbunden mit einem Ehrengeschenk
Die Ehrung für Dr. Dr. h. c. Ernst Pohl, Präsident der Gesellschaft von
2012-2019, übernahm ein paar Tage der Geschäftsführer F. Voßen.
V. l. Botschafter B. Mandakhbileg, U. Haase, Tsevelmaagiin Batmunkh
Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte in bewährter Weise die
Gruppe „Khukh Mongol".
Khukh Mongol
Zum Abschluss des dreitägigen Events hatte der Vorstand am Sonntagvormittag
zu einer Schiffsfahrt auf dem Rhein eingeladen.
Gelöste Stimmung, wunderbares Wetter. Ein unvergessliches Erlebnis.
Die nächste Mitgliederversammlung und Jahrestagung finden vom 25.-27. Oktober
2024 in München statt.
Auf Wiedersehen in München
19. Asienspiele
Vom 24. September bis zum 08. Oktober finden in Hangzhou (China) die 19.
Asienspiele statt.
Wegen der Covid-Pandemie waren sie von 2022 auf dieses Jahr verschoben worden.
Mannschaften und Einzelstarter aus allen 45 Mitgliedsstaaten des Olympischen
Rates Asiens wetteifern um die Medaillen.
Sportler und Sportlerinnen aus Belarus und Russland sind nicht zugelassen.
Mongolische Athleten nahmen zum ersten Mal 1974 in Teheran (Iran) teil.
Von elf Spielen brachten sie insgesamt 24 Gold-, 46 Silber- und 85
Bronzemedaillen mit nach Hause.
In diesem Jahr gehören der mongolischen Mannschaft 403 Sportler und
Sportlerinnen an, die in 34 Sportarten an den Start gehen.
Die erste Bronzemedaille gewann die Mannschaft im Luftgewehrschießen.
Dann folgte eine Bronzemedaille im Judo-Mixed-Team-Wettbewerb.
Judo-Weltmeister T. Tsogtbaatar, der Meister des Sports A. Adyasuren gewannen in
ihren Gewichtsklassen jeweils Bronze, ebenfalls im Judo gewann L. Sosorbaram bei
den Frauen in der Gewichtsklasse bis 52 kg eine Bronzemedaille, über Silber
freuten sich Yo. Baskhuu in der Gewichtsklasse bis 66 kg und B. Gonchigsuren
(bis 100 kg) bei den Männern.
Die Berichterstatterin verwendet für alle Geschlechteridentitäten das
generische Maskulinum, wahlweise die weibliche bzw. männliche Form.
Ulaanbaatar am 27. September. Foto Privat